Hochwasser in Sachsen
Sachsen hat immer wieder mit großen Überschwemmungen zu kämpfen – und das nicht erst seit 2002. Die Seite gibt einen kleinen Überblick über die historischen und jüngeren Hochwasser im Freistaat.
In den vergangenen Jahrhunderten war der Sachsen immer wieder von Hochwasser betroffen, so zum Beispiel im März 1845, im Juli 1927, im Juli 1954 oder im Juli 1981. Die bisher größte Hochwasserkatastrophe ereignete sich in Sachsen jedoch im August 2002. Im kurzen Abstand folgten Hochwasser im März 2006, im August und September 2010 sowie im Juni 2013.
Allein beim Augusthochwasser 2002 starben 21 Menschen in den Fluten. Außerdem entstanden in ganz Sachsen Schäden in Höhe von rund 8,6 Milliarden Euro. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen begann kurz nach dem Rückgang des Hochwassers mit der Schadensbeseitigung. Gleichzeitig wurden für alle Gewässer 1. Ordnung und die Bundeswasserstraße Elbe Hochwasserschutzkonzepte aufgestellt.
In den Konzepten wurden rund 1.600 Maßnahmenkomplexe vorgeschlagen und im Anschluss nach Wichtigkeit priorisiert. Später wurden verschiedene Maßnahmenkomplexe, für die der Freistaat Sachsen zuständig ist, in 749 Projekten zusammengefasst. Viele von ihnen sind bereits umgesetzt, andere Befinden sich im Bau oder in der Planung.
Mehr als drei Milliarden Euro hat der Freistaat Sachsen seit 2002 in den Hochwasserschutz investiert. Seit der Einführung der Europäischen Hochwasserrisiko-Management-Richtlinie gelten die sächsischen Hochwasserschutzkonzepte als Hintergrunddokumente zu den länderübergreifenden Hochwasserrisikomanagementplänen der Elbe und Oder und werden bei Bedarf aktualisiert.
Eine absolute Sicherheit gegen Hochwasser gibt es allerdings nicht. Daher muss jeder, der an einem Fluss lebt oder dort Eigentum hat, sich seiner Gefährdung bewusst sein und auch selbst vorsorgen. Um Schäden gering zu halten, sollten Bauwerke, technische Gebäudeausstattung und Grundstücke an mögliche Überflutungen angepasst werden.
Die Landestalsperrenverwaltung ist bei Hochwasser verantwortlich für die Steuerung ihrer Stauanlagen und Wehre. Sie ist Ansprechpartnerin für Kommunen und Landratsämter und stellt dem Landeshochwasserzentrum kontinuierlich Informationen zur Steuerung ihrer Anlagen bereit, damit diese bei der Hochwasservorhersage mit berücksichtigt werden kann.
Die Steuerung der Stauanlagen vor Ort wird zu jeder Zeit durch Bereitschaftsdienste abgesichert. Werden Krisenstäbe einberufen, entsendet die Landestalsperrenverwaltung Mitarbeiter/innen zur Unterstützung.
Das sächsische Landeshochwasserzentrum erstellt Hochwasserwarnungen und verteilt diese durch den Hochwassernachrichten- und Alarmdienst an die Bevölkerung, Städte und Gemeinden, Behörden und Medien.
Die Städte und Gemeinden sind verpflichtet, Gefahren durch Hochwasser und Eisgang von ihrem Gemeindegebiet abzuwehren. Dafür sind im Regelfall die Feuerwehren bzw. die örtlichen Wasserwehren verantwortlich. Die Überwachung und Verteidigung von Deichen erfolgt ebenso durch die Kommunen. Bei Bedarf unterstützt die Landestalsperrenverwaltung die Kommunen bei diesen Aufgaben.
Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen betreibt die fünf Hochwasserschutzlager des Freistaates Sachsen. Hier lagert die Landesreserve für Hochwasserbekämpfungsmittel. Die Landesreserve wurde nach dem Oderhochwasser 1997 eingerichtet. Sie steht den Krisenstäben der Kommunen und Landkreise zur Verfügung, sobald die Hochwasser-Alarmstufe 3 erreicht ist und deren eigene Vorräte erschöpft sind. Die Hochwasserschutzlager sind so angeordnet, dass sie im Notfall aus allen Regionen schnell erreicht werden können.
Hochwasserschutzlager Chemnitz
Notfallnummer | 0371 2625178-0 |
Adresse | Reichenbrander Straße 147, 09117 Chemnitz |
Anfahrt | Das Hochwasserschutzlager liegt sehr verkehrsgünstig nur etwa zwei Minuten von der Autobahnabfahrt Chemnitz-Süd entfernt. Nach der Abfahrt von der Autobahn nehmen Sie die Neefestraße / B173 in Richtung Chemnitz. An der Kreuzung Jagdschänkenstraße halten Sie sich rechts. Überqueren Sie die Kreuzung und biegen dann rechts in die Reichenbrander Straße ein. Biegen Sie kurz darauf links ab. Das Lager befindet sich auf der rechten Straßenseite auf dem Gelände der Flussmeisterei Chemnitz. |
Lagerbestand | rund 5 Millionen Sandsäcke rund 21.000 m2 Geotextil mobile Hochwassersperren (rund 1.000 Big Bags, rund 230 m Aqua-Barrieren inkl. Paletten) |
Hochwasserschutzlager Görlitz-Hagenwerder
Notfallnummer | 03591 6711-601 |
Adresse | Nickrischer Straße 3, 02827 Görlitz-Hagenwerder |
Anfahrt | Das Hochwasserschutzlager Görlitz-Hagenwerder liegt direkt an der Bundesstraße B 99 am Bertzdorfer See. Die nächste Autobahnabfahrt der A4 ist - die Ausfahrt 94 / Görlitz - ist etwa 20 Kilometer vom Lager entfernt. Nachdem Sie von der Autobahn abgefahren sind, nehmen Sie die B6 in Richtung Görlitz. Folgen Sie der B6 bis zur Kreuzung mit der B99 (Reichertstraße) und biegen Sie links auf die B99 ab. Folgen Sie der B99 für etwa 10 Kilometer bis zur Gewässermeisterei Görlitz-Hagenwerder. |
Lagerbestand | rund 1 Million Sandsäcke rund 7.500 m2 Geotextil mobile Hochwassersperren (rund 750 Big Bags) |
Hochwasserschutzlager Lohsa
Notfallnummer | 03591 6711-301 |
Adresse | Am Silbersee 1a, 02999 Lohsa |
Anfahrt | Das Hochwasserschutzlager ist zwischen der B97 und der B156 direkt am Wasserspeicher Lohsa II (Silbersee) gelegen. Nehmen Sie von der A4 die Abfahrt 89 / Bautzen-West und biegen Sie entweder auf die B96 Richtung Hoyerswerda ab. Folgen Sie der Bundesstraße für 20 Kilometer bis Caminau kurz vor Wartha. Dort biegen Sie scharf rechts in Richtung Steinitz ab. In Steinitz biegen sie links auf die Mortkaer Straße ab und gleich wieder rechts auf die Alte Bautzener Straße, die nach etwa 1,5 Kilometern Steinitzer Straße heißt. Der Staße bis zum Ende folgen und dann rechts in die Straße "Am Silbersee" einbiegen. Folgen sie dieser für etwa einen Kilometer bis zum Gewässermanagement Lohsa. Alternativ nehmen Sie die Abfahrt 90 / Bautzen-Ost und nehmen Sie die B156 in Richtung Bad Muskau / Weißwasser. Folgen Sie der Bundesstraße für 24 Kilometer. In Uhyst fahren Sie geradeaus weiter auf die S108. (Hinweis: Die B156 biegt scharf nach rechts ab, dieser bitte nicht folgen.) In Lohsa biegen Sie links in die Uhyster Straße, dann rechts Am Dorfanger und gleich wieder links in die Altfriedersdorfer Straße. An der nächsten Kreuzung biegen Sie nach rechts in die Straße "Am Silbersee" und folgen Sie dieser bis zum Gewässermanagement Lohsa. |
Lagerbestand | rund 1,5 Millionen Sandsäcke rund 7.500 m2 Geotextil mobile Hochwassersperren (rund 500 Big Bags, rund 130 m Aqua-Barrieren inkl. Paletten) |
Hochwasserschutzlager Radeburg
Notfallnummer | 035208 30937 |
Adresse | Radeberger Straße 39, 01471 Radeburg |
Anfahrt | Das Hochwasserschutzlager Radeburg liegt direkt an der Autobahn 13. Verlassen Sie die Autobahn an der Abfahrt 21 / Radeburg und biegen Sie links in die Radeberger Straße ab. Folgen sie dieser für ewta 400 Meter. Das Hochwasserschutzlager befindet sich auf dem Gelände der Staumeisterei Radeburg auf der rechten Straßenseite kurz vor dem Kreisverkehr. |
Lagerbestand | rund 4,5 Millionen Sandsäcke rund 20.000 m2 Geotextil mobile Hochwassersperren (rund 500 Big Bags, rund 130 m Aqua-Barrieren inkl. Paletten) |
Hochwasserschutzlager Trebsen
Notfallnummer | 03421 73141-299 |
Adresse | Industriegebietsstraße 1, 04687 Trebsen / Mulde |
Anfahrt | Das Hochwasserschutzlager Trebsen ist verkehrsgünstig an der B107 gelegen und nur etwa drei Kilometer von der Autobahnausfahrt 31 / Grimma der A14 entfernt. Nachdem Sie die Autobahn verlassen haben, fahren Sie auf die B107 Richtung Trebsen / Wurzen. Folgen Sie der B107 für rund drei Kilometer. Das Hochwasserschutzlager befindet sich auf der rechten Straßenseite auf dem Gelände der Flussmeisterei Grimma. |
Lagerbestand | rund 5 Millionen Sandsäcke rund 29.000 m2 Geotextil mobile Hochwasserbarrieren (rund 1.000 Big Bags, rund 130 m Aqua-Barrieren inkl. Paletten) |
Sachsen hat immer wieder mit großen Überschwemmungen zu kämpfen – und das nicht erst seit 2002. Die Seite gibt einen kleinen Überblick über die historischen und jüngeren Hochwasser im Freistaat.
Das Hochwasserrisikomanagement bildet die Grundlage für eine ganzheitliche Hochwasservorsorge, den Hochwasserschutz selbst und die Gefahrenabwehr im Freistaat Sachsen.
Aufgrund des Klimawandels ist damit zu rechnen, dass künftig extreme Extremereignisse wie 2002 oder 2013 häufiger auftreten. Um darauf vorbereitet zu sein, haben Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz oberste Priorität in Sachsen.
Die aktuellen Füllstände der Talsperren finden Sie auf den Seiten der Talsperrensteuerzentrale. Die Daten werden mehrmals täglich aktualisiert.