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Hochwasserrisikomanagement

Hochwassergefahrenkarte für Zwickau
Hochwassergefahrenkarte HQ100 für Zwickau (Ausschnitt)  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Geobasisdaten: GeoSN, 2018

Im Jahr 2007 wurde auf europäischer Ebene die Hochwasserrisiko-Management-Richtlinie eingeführt, die seit 2010 auch in Deutschland gilt. Das Hochwasserrisikomanagement umfasst drei Stufen: Risikobewertung, Erstellung von Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten sowie Aufstellung von Hochwasserrisiko-Managementplänen.

Die bereits bestehenden sächsischen Hochwasserschutzkonzepte gelten seitdem als Hintergrunddokumenten zu den länderübergreifenden Hochwasserrisiko-Managementplänen für Elbe und Oder. Sie sind damit ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Hochwasservorsorge sowie zur Verringerung von Hochwasserrisiken. Die Hintergrunddokumente werden turnusmäßig überprüft und - wenn erforderlich - aktualisiert.

Hochwassergefahrenkarte der Stadt Frankenberg bei HQ100
Hochwassergefahrenkarte für Frankenberg bei HQ100 (Ausschnitt) 

Hochwassergefahrenkarten gibt es in Sachsen seit 2004/2005. Sie wurden nach dem Hochwasser 2002 als Bestandteil der Hochwasserschutzkonzepte für nahezu alle Gewässer 1. Ordnung und die Elbe erstellt. Im Zuge der Umsetzung der Hochwasserrisiko-Management-Richtline werden diese Karten geprüft und bedarfsweise aktualisiert. Wenn nötig werden zusätzliche Hochwasserrisikokarten erstellt. Die nach 2002 umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen und zwischenzeitliche Hochwasser wie in den Jahren 2010 oder 2013 finden in den Karten Berücksichtigung.

Die Gefahrenkarten informieren über die mögliche Ausdehnung einer Überflutung und die korrespondierenden Wassertiefen. Zusätzlich zeigen auf neuen Hochwasserkarten Pfeile die Fließgeschwindigkeiten und Fließrichtungen in überfluteten Gebieten an.

Hochwasserrisikokarte für die Stadt Zwickau
Hochwasserrisikokarte HQ100 für Zwickau (Ausschnitt)  ©  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Geobasisdaten: GeoSN, 2018

Hochwasserrisikokarten zeigen die negativen Folgen von Hochwasser auf die menschliche Gesundheit, wirtschaftliche Tätigkeit und Umwelt auf. Dafür werden auf den Hochwasserrisikokarten dargestellt:

  • die Nutzungen der überschwemmten Flächen
  • besonders schutzbedürftige Anlagen wie Kläranlagen, Schulen, Krankenhäuser usw.
  • Schutzgebiete wie Naturschutzgebiete oder Trinkwasserschutzgebiete
Screenshot der Hochwassergefahrenkarte von Penig bei HQ100
© Geoportal Sachsenatlas, GeoSN 2025

Anwohner, Eigentümer, Unternehmen oder Infrastrukturbetreiber können anhand der Karten überprüfen, ob ihr Eigentum potenziell gefährdet ist und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Damit sind die Karten eine Grundlage für die:

  • Vermeidung von Schäden durch zusätzliche Bebauung in hochwassergefährdeten Bereichen
  • Bauvorsorge durch angepasste Nutzung, Bauweisen und Baumaterialien sowie Objektschutzmaßnahmen
  • Verhaltensvorsorge bei Hochwasser (mögliche Betroffenheit bei prognostizierten Wasserständen und Fluchtwege)
  • finanzielle Vorsorge (Versicherung, eigene Rücklagen)
  • sachgerechte Lagerung wassergefährdender Stoffe

Kommunen und Landkreise, die Behörden des Freistaates Sachsen sowie die regionalen Planungsverbände können die Gefährdungslage in ihrem Gebiet erkennen und verwenden die Karten als Grundlage für:

  • Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz
  • Flächenvorsorge (Festsetzung von Überschwemmungsgebieten und überschwemmungsgefährdeten Gebieten sowie Regional- und Bauleitplanung)

Die Karten sind im Geoportal Sachsenatlas des Freistaates Sachsen veröffentlicht.

Zoomen Sie auf die gewünschte Region. Gehen Sie auf "Karteninhalt" und danach auf "Themen hinzuladen". Dort wählen Sie "Wasser" aus und klicken auf "mehr". Hier können Sie nun das Thema "Hochwassergefahrenkarte" auswählen. Es erscheint im linken Menü. Öffnen Sie den Pfeil und wählen Sie die Gefährdungsstufe (z.B. Extremhochwasser) aus. Die Karte generiert sich nun automatisch.

Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz

Luftbild der fertiggestellten Flutmulde in Döbeln
© Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Luftbild: suedraumfoto

Aufgrund des Klimawandels ist damit zu rechnen, dass künftig extreme Extremereignisse wie 2002 oder 2013 häufiger auftreten. Um darauf vorbereitet zu sein, haben Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz oberste Priorität in Sachsen.

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