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Gewässerentwicklung

Libellen tummeln sich in einem naturnahen Abschnitt der Spree
Libellen tummeln sich in einem renaturierten Abschnitt der Spree  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf Jan Gutzeit

Eine wesentliche Aufgabe der Landestalsperrenverwaltung ist es, einen guten Zustand der Gewässer 1. Ordnung und Grenzgewässer in Sachsen zu fördern und zu erhalten. Dazu gehört neben dem Gewässerausbau auch die Pflege und die ökologische Entwicklung der Gewässer.

Damit leistet die Landestalsperrenverwaltung einen wichtigen Beitrag, die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Dafür erstellt die Landestalsperrenverwaltung unter anderem Konzepte zur Gewässerentwicklung und beteiligt sich am sächischen Auenprogramm.

Renaturierter Flussabschnitt an der Wyhra
Renaturierter Flussabschnitt an der Wyhra  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen

Gewässer sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen - aber auch für den Menschen. Gerade in dicht besiedelten Regionen oder Bergbaulandschaften wurden die Gewässerstrukturen in der Vergangenheit stark verändert. Ziel der Landestalsperrenverwaltung Sachsen ist es, diese Strukturen nachhaltig zu verbessern, um einen guten ökologischen Zustand unserer Flüsse zu erreichen. Dafür werden für jedes Gewässer 1. Ordnung und Grenzgewässer Entwicklungskonzepte aufgestellt, die sogenannten Vorhabens- und Sanierungspläne.

Aus den Konzepten werden Maßnahmen zur öklogischen Verbesserung der Gewässer abgeleitet und schrittweise umgesetzt. Dafür wird zuerst analysiert, ob an einem Fluss strukturelle Veränderungen oder Abflussregulierungen vorliegen. Ist das der Fall, werden Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung erarbeitet. Dazu zählt beispielsweise die Beseitigung von Wehren und anderen Querbauwerken, um die Durchgängigkeit für Fische wiederherzustellen. Aber auch durch die Gestaltung naturnaher Gewässerabschnitte oder die Anbindung von alten Flussarmen kann eine Verbesserung der Gewässerökologie erreicht werden.

Sonnenaufgang in der Muldenaue bei Wurzen
Sonnenaufgang in der Muldenaue bei Wurzen  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Ellen Leske

Auen sind die natürlichen Überschwemmungsflächen unserer Flüsse. Sie sind ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Naturhaushaltes und ein Indikator für einen guten Gewässerzustand. Pflanzen und Tieren, die in Flussauen vorkommen, sind an schwankende Wasserstände angepasst. Ihr Erhalt hängt von regelmäßigen Überflutungen ab.

Auenschutz ist somit effektiver Klima- und Naturschutz. Intakte Flussauen können uns dabei helfen, den vielseitigen Anforderungen des Klimawandels zu begegnen. Flussauen sind natürliche Überschwemmungsflächen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Sie tragen mit ihrer Filterwirkung zudem zu einer guten Wasserqualität bei, speichern Kohlenstoff und verringern damit die Treibhausgasemmisionen.

Im Auenzustandsbericht der Bundesregierung wurde festgestellt, dass deutschlandweit nur noch rund ein Drittel der ehemaligen Flussauen bei Hochwasser überflutet werden. An großen Strömen wie der Elbe sind es in bestimmten Abschnitten sogar nur noch zehn bis zwanzig Prozent.

Deshalb wurde in Sachsen im Jahr 2019 ein Auenprogramm aufgesetzt. Sein Ziel ist es, geeignete Flussabschnitte schrittweise wieder an ihre natürlichen Überschwemmungsflächen anzubinden und auentypische Lebensräume zu entwickeln.

Die Aufgabe der Landestalsperrenverwaltung ist es, die wasserwirtschaftlichen Voraussetzungen für die Auenentwicklung zu schaffen. Ein natürliches Überflutungsregime kann beispielsweise durch den Rückbau, die Schlitzung oder Entwidmung von Deichen erfolgen, die für den Hochwasserschutz nicht mehr benötigt werden.

Gewässerunterhaltung

Kran holt einen Baumstamm aus einem Fluss
© Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Britta Andreas

Gewässer sollen sich möglichst eigendynamisch und naturnah entwickeln. Dafür ist eine schonende Gewässerunterhaltung nötig. Neben der Gehölzpflege gehört auch der Einsatz von natürlichen Materialien zur Ufersicherung dazu. Damit es zu keinen Überschwemmungen kommt, werden zudem Abflusshindernisse wie umgefallene Bäume aus dem Wasser entfernt.

Europäische Wasserrahmenrichtlinie

Die Mandau nach dem Rückbau des Wehres Himmelsbrücke
© Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Daniel Küchler

Flüsse sind wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie wurden in der Vergangenheit aber durch den Menschen stark verändert. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie hat das Ziel, die Gewässer in Europa in einen guten Zustand zu versetzen. Neben der Wasserqualität sollen dabei auch die Gewässerstrukturen verbessert werden.

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