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Wasserspeicher Lohsa 1

Luftbild zweier Seen, die durch Wald getrennt sind
Blick vom Silbersee zum Restloch Mortka  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage: Wittichenau, Oberlausitz
Weiterer Name: Silbersee
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Niedrigwasseraufhöhung, Hochwasserschutz, Naherholung, Binnenfischerei | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1967 - 1972
Inbetriebnahme: 1972

Der Speicher Lohsa 1 in der Nähe von Hoyerswerda wird auch als Silbersee bezeichnet. Er entstand zwischen 1967 und 1972 gleich aus zwei Restlöchern eines ehemaligen Braunkohletagebaus – dem Mortkaer Restloch und dem Friedersdorfer Restloch. Beide Restseen sind durch einen Graben verbunden. Sie werden über eine Zuleitung aus der Kleinen Spree gespeist. Der Speicher diente zuerst vor allem dem Hochwasserschutz. Diese Aufgabe tritt jedoch seit Jahren immer mehr in den Hintergrund. Heute wird er vor allem genutzt, um auch bei langanhaltender Trockenheit einen Mindestabfluss in die Spree und in die Kleine Spree zu gewährleisten.

Lohsa wurde wie kaum ein anderer Ort in der Lausitzer Bergbauregion durch den Braunkohlebergbau geprägt. Die erste Grube wurde mit dem Tagebau »Glückauf II« bereits 1938 eröffnet. Sie wurde bis 1960 betrieben, dann war sie ausgekohlt. Die Grube wurde nur teilweise mit Abraum aus den umliegenden Tagebauen verfüllt. So entstanden die beiden Restlöcher Mortka und Friedersdorf. Diese wurden zwischen 1967 und 1972 zum Wasserspeicher ausgebaut und durch einen Graben verbunden.

Allerdings kam es am Wasserspeicher Lohsa 1 immer wieder zu Böschungsrutschungen. Grund dafür ist der Ursprung des Sees als Bergbaukippe. Die Ufer des gesamten Wasserspeichers – und auch die der Insel des Restloches Mortka – bestehen zum größten Teil aus locker bis sehr locker gekippten Materialien. Diese einheitlichen und gleichförmigen Sande sättigen sich im Laufe der Zeit mit Wasser. Dabei kann es zu Bodenverflüssigungen kommen, die wiederum Rutschungen auslösen können. Seit 2011 wird der Speicher Lohsa 1 durch das die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) saniert. Dabei werden die Ufer verdichtet, um künftig Rutschungen zu vermeiden.

Luftbild von der Baustelle an See und Ufer mit Bagger, Krahn und anderen Baumaschinen
Sanierungsarbeiten am Wasserspeicher Lohsa 1  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf Albrecht Holländer

In der Vergangenheit konnte der See touristisch genutzt werden. Im Jahr 2011 wurde er jedoch aufgrund einer akuten Rutschungsgefahr gesperrt. Der Friedersdorfer Strand ist mittlerweile wieder freigegeben. Andere Bereiche dürfen allerdings noch nicht wieder betreten werden. Die Umgebung des Speichers Lohsa I ist dennoch einen Besuch wert, denn er liegt am Rande des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Es ist mit rund 30.000 Hektar eines der größten Teichgebiete in Deutschland, wovon etwa die Hälfte unter Naturschutz steht.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung
Betrieb: Spree / Neiße
Gestautes Gewässer Kleine Spree
Einzugsgebiet 109,90 km²
Vollstau 123,60 m ü. NN
Stauziel 123,00 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 1,80 m
Stauoberfläche bei Vollstau 3,42 km2
Gesamtstauraum 23,32 Mio. m³

davon gewöhnlicher
Hochwasserrückhalteraum

2,00 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau 3,42 km²

 

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