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Konstantinteich

Bild eines Sees, an dem ein braunes Holzhaus steht
Der Konstantinteich ist mit dem Hüttenteich verbunden und spielt heute eine wichtige Rolle für die Wasserversorgung der Freiberger Industrie.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Lage:  Brand-Erbisdorf, Erzgebirge
Zweck: Brauchwasserbereitstellung, Angelgewässer
Bauzeit: 1921 bis 1922
Inbetriebnahme: 1922

Der Konstantinteich ist der jüngste Teich der Revierwasserlaufanstalt Freiberg. Gespeist wird er aus dem Hohbirker Kunstgraben. Der Teich ging 1922 in Betrieb. Er wurde allerdings nicht wie die meisten anderen Teiche der Revierwasserlaufanstalt für den Bergbau angelegt – sondern als Energiespeicher für die Elektrizitätswerke im Konstantinschacht (Oberwerk) und im Drei-Brüder-Schacht (Unterwerk).

Zwischen 1904 und 1914 wurden die Gruben im Freiberger Bergrevier geschlossen. Die Revierwasserlaufanstalt Freiberg stellte weiterhin Brauch- und Trinkwasser für die Region zur Verfügung. Für die frei gewordenen Kapazitäten entstanden jedoch schnell innovative Ideen. Eine davon war ein Untertagekraftwerk, das mit Hilfe der Wasserkraft Elektroenergie erzeugen sollte. Bereits 1904 wurden die ersten Studien dazu angefertigt. Aufgrund der erfolgversprechenden Lage fiel die Wahl auf den Drei-Brüder-Schacht. Als Energiespeicher brauchte das Kraftwerk einen neuen Teich. Da in unmittelbarer Nähe des Drei-Brüder-Schachtes kein neuer Teich angelegt werden konnte, wurde der Beschluss gefasst, einen Kunstteich mit 25.000 Kubikmeter Stauvolumen südöstlich des Konstantinschachtes zu bauen.

Durch den Ersten Weltkrieg und die damalige wirtschaftliche Lage verzögerte sich der Bau des Konstantinteiches, so dass er erst kurz vor der Inbetriebnahme des Oberwerkes fertig wurde. Bereits 1936 vergrößerte man den Teich auf 35.000 Kubikmeter, um die Spitzen des Stromverbrauches abzudecken. Danach diente er als reiner Tagesspeicher, wodurch sein Wasserspiegel starken Schwankungen ausgesetzt war.

Der Konstantinteich versorgte die Wasserkraftmaschinen des Revierelektrizitätswerkes. Dazu wurde Wasser über eine Rohrleitung durch die alte Aufschlagrösche in den Schacht geleitet. Im Jahr 1969 wurde das Kraftwerk im Konstantinschacht (Oberwerk) und 1972 das Kraftwerk im Drei-Brüder-Schacht (Unterwerk) stillgelegt. Seitdem dient der Teich der Brauchwasserversorgung für die Freiberger Industrie.

Zwischen 2012 und 2014 erfolgte eine umfassende Sanierung. Dabei erhielt der Teich eine Umgehungsleitung und wurde durch eine neue Leitung mit dem Hüttenteich verbunden. Am Teichzulauf entstand ein Schachtbauwerk, in welchem sich die wassertechnische Ausrüstung befindet. Das Entnahmebauwerk für die ehemaligen Kavernenkraftwerke wurde für die neue Überleitung zum Hüttenteich umgebaut.

Der Konstantin Teich liegt ganz in der Nähe von Freiberg und ist mit dem Hüttenteich verbunden. Als Ausgleichsspeicher für Wassergüte und Wassermenge spielt er heute eine wichtige Rolle für die Wasserversorgung der Freiberger Industrie. Der Teich wird außerdem als Angelgewässer genutzt.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Freiberger Mulde / Zschopau
Staumeisterei Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA)
Gestautes Gewässer RWA Führung (Kunstgraben)
Einzugsgebiet 0,03 km²
Vollstau 473,80 m ü. NN
Stauziel 473,80 m ü. NN
Wasserstand bei Vollstau 4,14 m
Gesamtstauraum 0,035 Mio. m³
Stauoberfläche bei Vollstau 0,02 km²
Absperrbauwerk Homogener Erddamm (Ringdamm) mit Tarrasmauer
Höhe über Gründungssohle 5,67 m
Höhe über Talsohle 5,07 m
Kronenlänge 498,00 m
Kronenbreite 3,50 m
Sanierung 1936 (Erhöhung), 2012 bis 2014 (Grundinstantsetzung)
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