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Wasserspeicher Borna

Wellen stoßen an das sandige Ufer eines Sees mit Gräsern an der linken Seite
Die Wasserqualität des Speicherbeckens Borna wird als EU-Badegewässer regelmäßig kontrolliert.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Kirsten J. Lassig

Lage: Landkreis Leipzig
Art: Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung | aktueller Füllstand
Bauzeit: 1964 - 1980
Inbetriebnahme: 1977

Der Wasserspeicher Borna liegt südwestlich der Stadt Borna in der Nähe von Leipzig. Er ist die größte Stauanlage des Speichersystems Wyhra-Pleiße, welches aus insgesamt sieben Anlagen besteht.

Das Becken ist aus dem Restloch des ehemaligen Braunkohletagebaus Borna entstanden. Der riesigen Grube mussten zuvor die Dörfer Blumroda, Hartmannsdorf, Görnitz und Altdeutzen weichen. In den 1960er Jahren wurde der Kohleabbau in Borna schließlich eingestellt. Unmittelbar im Anschluss daran begannen umfangreiche Bauarbeiten, die die Grube bis 1977 in ein Speicherbecken verwandelten. Es hat eine Wasserfläche von rund 250 Hektar und ein Fassungsvermögen von knapp 100 Millionen Kubikmetern Wasser.

Im Normalfall ist das Speicherbecken Borna jedoch nur zum Teil gefüllt. Es ist mit dem südlich angrenzenden grünen Hochwasserrückhaltebecken Regis-Serbitz verbunden. Bei Hochwasser können dadurch zusätzlich 46 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Pleiße aufgenommen werden.

Neben dem Hochwasserschutz dient das Speicherbecken Borna auch der Niedrigwasseraufhöhung der Pleiße. Der See ist außerdem ein anerkanntes EU-Badegewässer, bei Anglern beliebt und wird zur Fischzucht genutzt.

Derzeit besteht für das Speicherbecken aufgrund einer Allgemeinverfügung des Sächsischen Oberbergamtes allerdings ein absolutes Betretungsverbot.

Der Wasserspeicher Borna ist für Erholungsuchende genau das richtige. Sowohl Badefreudige als auch Angler kommen an dem See auf ihre Kosten. Er ist ein anerkanntes EU-Badegewässer.

ABER: Derzeit besteht für den Wasserspeicher Borna auf Grund einer Allgemeinverfügung des Sächsischen Oberbergamtes allerdings ein absolutes Betretungsverbot.

Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb: Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster
Staumeisterei Regis
Flussgebiet Pleiße
Einzugsgebiet 792 km²
Gesamtstauraum 99,1 Mio. m³
davon Betriebsraum 5,4 Mio. m³
Hochwasserschutzraum 46,1 Mio. m³
Absperrbauwerk Erddamm ohne Dichtung
durchschnittliche Dammhöhe über dem Gelände 14 m

Einlaufkomplex

Verbindungsbauwerk und Zulaufgraben, Seitenwehr mit 1 Hubschütz (zusätzlicher Auslauf)
Auslaufbauwerk Grundablassbauwerk
2 x Stahlrohrleitung DN 1200
Dammlänge 6,5 km
Breite der Dammkrone 30 m
Böschungsneigung luftseitig 1:3
Böschungsneigung wasserseitig 1:7

Der Staudamm des Wasserspeichers Borna entstand durch das Aufschütten von Abraummaterial aus dem Braunkohletagebau. Er ist rund 6,5 Kilometer lang und verläuft am nördlichen und östlichen Beckenrand.

Der Grundablass der Anlage besteht aus zwei 280 Meter langen Rohrleitungen. Diese verlaufen unter dem Damm in einem Stollen und dann unterirdisch weiter bis zu einem 25 Meter langen Kreuzungs- und Schieberbauwerk. Von dort fließt das Wasser schließlich wieder in die Pleiße. Die beiden Rohrleitungen können zusammen maximal 9,7 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgeben.

Der Stollen ist 140 Meter lang und wurde auf einer bergbaulichen Altkippe errichtet. Gebaut wurde er in 14 Einzelteilen. Da bei der Überschüttung des Stollens mit erheblichen Senkungen gerechnet werden musste, sind diese mit Bewegungsfugen und verstellbaren Rohrsattellagern versehen.

Die Grundablassanlage wurde beim Hochwasser 2013 stark beschädigt. Im Jahr 2016 wurde die Anlage komplett instand gesetzt.

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