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Stauanlagensystem Jahna

Luftbild eines grünen Hochwasserrückhaltebeckens, ringsum Felder und Häuser
Viele Hochwasserrückhaltebecken werden nur bei Hochwasser eingestaut und sind sonst grün, wie hier das Hochwasserrückhaltebecken Möbertitz.  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer

Das Einzugsgebiet der Jahna ist eine weitverzweigte Flusslandschaft.Die Große Jahna entspringt in der Nähe von Döbeln, die Kleine Jahna im Gebiet von Zaschwitz und Großweitzschen. Beide vereinigen sich in Ostrau zu einem Fluss, der ab hier nur noch Jahna heißt. Nach etwa dreißig Kilometern mündet die Jahna bei Riesa schließlich in die Elbe.

In dem Gebiet wurden bereits in den 1950er-Jahren mehrere Hochwasserrückhaltebecken gebaut, die als zusammenhängendes System wirken. Heute besteht es aus der Talsperre Baderitz und den Hochwasserrückhaltebecken Baderitz/Lüttewitz, Kiebitz-Obersteina, Mochau, Möbertitz, Noschkowitz und Zschochau. Die Hochwasserrückhaltebecken Amselgrundbach und Schrebitz liegen ganz in der Nähe – sie gehören aber nicht zum System.

Das Hochwasserrückhaltesystem wurde von Anfang der 1950er- bis Mitte der 1980er-Jahre gebaut. Auslöser waren mehrere verheerende Hochwasser in der Region zwischen Döbeln und Riesa. Für die Planung und den Bau sowie die Bewirtschaftung danach war die damalige Oberflussmeisterei Leipzig zuständig, die zur Wasserwirtschaftsdirektion Saale-Werra gehörte.

Nach der Wiedervereinigung fielen die Becken den jeweiligen Gemeinden zu. Dies führte aber bei den Hochwasserereignissen im August 2002 zu Problemen. Daher werden die Becken seitdem als überregionales Hochwasserrückhaltesystem vom Freistaat Sachsen betrieben.

Alle Hochwasserrückhaltebecken im Jahna-System sind ungesteuerte grüne Becken. Das bedeutet, dass sie nur bei Hochwasser eingestaut werden. Die meisten Becken sind recht klein – zusammen haben sie aber eine große Wirkung. Sie reduzieren die Hochwasserabflüsse im Jahna-Gebiet und schützen die umliegenden Orte wie Zschaitz, Mochau und Ostrau. Lediglich die Talsperre Baderitz ist ständig eingestaut.

Das System wird fast ausschließlich für den Hochwasserschutz genutzt. Eine Ausnahme ist die Talsperre Baderitz in der Nähe von Döbeln. Hier gibt es einen Campingplatz, der vor allem von Anglern genutzt wird. Denn der See hat Karpfen, Hechte, Schleie und Aale in Hülle und Fülle.

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