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Quitzdorf am See

Luftbild des Staudammes mit Hochwasserentlastungsanlage (Entenschnabel)
Luftbild des Staudammes mit Hochwasserentlastungsanlage (Entenschnabel)  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf Albrecht Holländer

Aktuelle Informationen zur Komplexsanierung der Talsperre Quitzdorf

Die geplante Komplexsanierung der Talsperre Quitzdorf dient insbesondere der langfristigen Sicherung der Wasserbereitstellung und der Wassergüte für das Lausitzer Revier und den Unterlauf der Spree bis nach Brandenburg und Berlin. Damit hat die Talsperre eine wichtige Funktion bei der Sanierung des Wasserhaushaltes der ehemaligen Braunkohleregion.

Vor dem Hintergrund des Struktur- und Klimawandels wird sich die Bedeutung der Anlage verändern, denn sie ist eine der wenigen zur Verfügung stehenden wasserwirtschaftlichen Anlagen, mit der aktiv auf die Wassermenge und –güte im Einzugsgebiet der Spree eingewirkt werden kann. Im Fokus wird künftig neben dem Hochwasserschutz für die Region vor allem eine flexible Niedrigwasseraufhöhung stehen. Die Nutzung der Talsperre für die Fischerei und zu Erholungszwecken soll mit der Sanierung ebenfalls dauerhaft gesichert werden.

Aufbauend auf die 2023 aufgenommenen Planungen zur Komplexsanierung werden Arbeiten am Teilobjekt 3 im Jahr 2024 weitergeführt bzw. begonnen. Dafür ist kein Abstau der Talsperre nötig. Wann die Arbeiten beginnen, für die eine leere Talsperre nötig ist, hängt von der Genehmigungsdauer ab. Die zunächst notwendige Entscheidung zum Verfahren hat ergeben, dass die Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Teilobjekte 1 und 2 besteht. Ab sofort bis zum Frühjahr 2025 werden deshalb Kartierungen der Artengruppen Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse, Schmetterlinge und Libellen durchgeführt. In der Summe müssen sehr umfangreiche Genehmigungsunterlagen erarbeitet und bei der zuständigen Behörde eingereicht werden. Erst nach durchgeführter UVP und mit dem Beschluss der Planfeststellungsbehörde (Landesdirektion Sachsen) kann mit der Umsetzung der Maßnahmen aus den Teilobjekten 1 und 2 begonnen werden. Die Landestalsperrenverwaltung geht davon aus, dass aufgrund des Umfangs der Genehmigung ein Abstau und die damit verbundenen Einschränkungen im Jahr 2024 nicht erfolgen.

Die Informationen dazu werden immer aktuell auf dieser Seite veröffentlicht.

09.06.2023 Pressegespräch zur Sanierung der Talsperre Quitzdorf
Pressemitteilung vom 09.06.2023
12.08.2022 Projektbeginn für die geplante Sanierung der Talsperre Quitzdorf
Pressemitteilung vom 12.08.2023

 

Übersichtsplan der geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Talsperre Quitzdorf
Übersichtsplan der geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Talsperre Quitzdorf  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen

Die Talsperre Quitzdorf wurde nach fast 50 Jahren Dauerbetrieb 2019 erstmals abgestaut. Bei einer Bauzustandsanalyse im Jahr zuvor waren erhebliche Schäden auf der teilweise trocken gefallenen Wasserseite des Entnahmebauwerks festgestellt worden. Um ein vollständiges Schadensbild zu erhalten, wurde auch der untere Staubereich untersucht. Die Untersuchungen ergaben, dass die Instandsetzung der Betonteile nicht sofort notwendig ist, sondern im Zuge einer möglichen Komplexsanierung durchgeführt werden kann.

Nachdem aus dem Sondervermögen „Strukturentwicklungsfonds sächsische Braunkohleregionen“ rund 20 Millionen Euro* für die Komplexsanierung der Talsperre Quitzdorf seit August 2022 bereitstehen, konnte die
Projektumsetzung in Angriff genommen werden.

In einem zweistufigen europaweiten Verfahren wurden die Planungsleistungen für die Sanierung der Talsperre Quitzdorf vergeben. Seit März 2023 laufen die eigentlichen Planungen. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für die einzelnen Teilprojekte werden einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.

*Diese Maßnahme wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

 

Meilensteine der Komplexsanierung

Teilobjekt_1 Maßnahmen zum Sediment- und Nährstoffrückhalt
Teilobjekt_2 Maßnahmen zur Stauraumgestaltung und zum Sedimentmanagement
Teilobjekt_3 Bauwerksinstandsetzung und -anpassung (14 Teilmaßnahmen):
  1. Betonsanierung der Winkelstützmauern sowie der Bauteilklappen und Erneuerung der Anbauteile am Grundablassbauwerk
  2. Sanierung des Bedienhauses des Grundablassbauwerkes
  3. Rückbau und Ersatzneubau des Antennenträgers
  4. Ersatzneubau der Pegeltreppe sowie Errichtung eines Beckenpegels und einer Eisfreihaltungsanlage
  5. Ertüchtigung der luftseitigen Verteilerstation (Messblendenschacht)
  6. Austausch der Armaturen und Leitungen im Grundablassbauwerk
  7. Instandsetzung der Sickerwasserfassungen
  8. Instandsetzung der Fugen der Hochwasserentlastungsanlage (Entenschnabel)
  9. Ertüchtigung der Schussrinne und des Tosbeckens
  10. Ertüchtigung des Betriebsgeländes
  11. Platz- Wege- und Brückeninstandsetzung
  12. Sicherung des Betriebsgeländes
  13. Modernisierung und Instandsetzung des Schöpfwerkes Kollm
  14. Naturschutzfachliche Begleitung

Die Talsperre Quitzdorf dient vor allem dem Hochwasserschutz und der Niedrigwasseraufhöhung bei Trockenheit. Außerdem hat sie eine große Bedeutung für die Binnenfischerei und wird zur Naherholung genutzt.

Querschnitt durch den Grundablass der Talsperre Quitzdorf
Querschnitt durch den Grundablass der Talsperre Quitzdorf  © Landestalsperrenverwaltung Sachsen

 

Lage Niesky, Landkreis Görlitz
Karte
Bauzeit 1965 –1972
gestautes Gewässer Schwarzer Schöps
Einzugsgebiet 175,6 km²
Rohwasserabgabekapazität für Brauchwasser 9,28 Mio. m³/Jahr
STAUBECKEN  
Gesamtstauraum 25,60 Mio. m³
davon Betriebs-und Reserveraum 16,48 Mio. m³

gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum

4,45 Mio. m³
maximale Beckentiefe 7,10 m
ABSPERRBAUWERK  
Höhenlage der Dammkrone 162,44 m über NN
Kronenlänge 1,5 km
Kronenbreite 4,00 m
Höhe über der Gründungssohle 11,50 m
Höhe über Talsohle 10,50 m

 

23.10.2020 Betretungsverbot aufgehoben
Pressemitteilung vom 23.10.2020
18.08.2020 Aktuelle Informationen der Ministerien von Sachsen, Brandenburg und der Berliner Senatsumweltverwaltung zum extremen Niedrigwasser an Spree und Schwarzer Elster
Pressemitteilung vom 18.08.2020
27.04.2020 Betretungsverbot bleibt bestehen
Pressemitteilung vom 27.04.2020
11.12.2019 Wiedereinstau der Talsperre Quitzdorf
Pressemitteilung vom 11.12.2019
11.-15.11.2019 Tauchereinsatz zur Begutachtung der Betonbeschaffenheit
31.10.2019 Luftbildvermessung (Airborne Laserscanning) der trocken gefallenen Bereiche der Talsperre Quitzdorf und des Vorbeckens Reichendorf
06.09.2019 Abgabe aus Talsperre Quitzdorf erhöht
Pressemitteilung vom 06.09.2019
15.08.2019 Abstau abgebrochen
Pressemitteilung vom 15.08.2019
24.06.2019 Abstau beginnt
Pressemitteilung vom 24.06.2019
10.04.2019 Informationsveranstaltung zur Schadensbeseitigung an der Talsperre Quitzdorf, Beginn: 18 Uhr, Ort: Landhotel „Zum Heideberg" in Kollm
20190410_Quitzdorf_Präsentation_Infoveranstaltung_Internet.pdf
09./10.04.2019 wissenschaftliche Taucher begutachten potentielle Schäden am Staudamm
08.02.2019 Ankündigung einer Instandsetzung der Talsperre Quitzdorf
Pressemitteilung vom 08.02.2019

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Katrin Schöne (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin)

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