Fachveranstaltung "Hochwasserschutz - Bauen in sensiblen Bereichen"
Bis zum letzten Platz war das Kulturrathaus am 28.11.2018 ausgebucht, als Fachleute darüber diskutierten, ob und wie Genehmigungsverfahren für Hochwasserschutz beschleunigt werden können.
Denn Genehmigungsverfahren für den öffentlichen Hochwasserschutz werden immer komplexer, schwieriger und langsamer. Planfeststellungsverfahren können heute bis zu 15 Jahre dauern. Das ist ein Zustand, der für alle Beteiligten unbefriedigend ist. Auf der anderen Seite müssen Baugenehmigungen auch rechtssicher sein, denn nicht selten werden sie von Betroffenen beklagt.
Das es allerdings auch anders geht, zeigten unsere Gäste aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Dort werden Hochwasserschutzprojekte häufig in ein bis zwei Jahren genehmigt. Das Geheimrezept unserer europäischen Nachbarn lautet Partizipation. Wenn die Menschen, Bürgermeister, Genehmigungsbehörden, Naturschützer und Kritiker von Anfang an in den Planungsprozess einbezogen werden, lässt sich schneller ein Kompromiss finden, mit dem alle leben können. Auch die Vertreter der Wasserverwaltungen in Niedersachsen und Bayern und eines Stromnetzbetreibers berichteten von positiven Erfahrungen bei zeitiger Bürgerbeteiligung.
Die Diskussionsfreudigkeit der Teilnehmer bis in den späten Nachmittag zeigte, dass das Thema vielen auf den Nägeln brennt. Und sicher konnten alle Teilnehmer zumindest einen Denkanstoß aus der Veranstaltung mitnehmen.
Die Fachvorträge der Veranstaltung finden Sie hier:
- Erfahrungen aus 16 Jahren Hochwasserschutzbau in Sachsen: Werden wir schneller, langsamer oder nur komplizierter? (*.pdf, 1,31 MB) Heinz Gräfe, Landestalsperrenverwaltung Sachsen
- Zulassung öffentlicher Hochwasserschutzanalgen: Komplex und schwierig - Beschleunigung ausgeschlossen? (*.PDF, 0,74 MB) Uwe Svarovsky, Landesdirektion Sachsen
- Sicht eines Umweltverbandes mit Erfahrung in der Projektumsetzung (*.pdf, 0,74 MB) Georg Rast, WWF Deutschland
- Abflussverbessernde Maßnahmen an der Unteren Mittelelbe in Niedersachsen (*.pdf, 3,05 MB) Klaus-Jürgen Steinhoff, Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Niedersachsen
- Von der Planungsidee bis zum Planfeststellungsbeschluss: Erfahrungen und Beispiele zu Hochwasserschutzmaßnahmen in Bayern (*.pdf, 1,67 MB) Wolf-Dieter Rogowsky, Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Frühzeitige Beteiligung als fester Bestandteil des Genehmigungsverfahrens - Erfahrungen aus dem Stromnetzausbau (*.pdf, 1,71 MB) Dr. Danuta Kneipp, 50 Hertz Transmission GmbH
- Hochwasserschutz Donau - Marschfeldschutzdamm: Erfahrungen aus den Genehmigungsverfahren zur Umsetzung eines Großprojektes in Schutzgebieten (*.pdf, 1,96 MB) Michael Hohenegger und Michaela Sterl, via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
- Der Wasserbau als raumwirksame Tätigkeit - Erfahrungsbericht aus der Schweiz (*.pdf, 7,61 MB) Mario Koksch, Bundesamt für Umwelt, Schweiz
- Deichverstärkung und eine zusätzliche Möglichkeit zur Verbesserung der Umgebung (*.pdf, 1,30 MB) Martin Schepers und Evert Hazenoot, Waterschap Rivierenland, Niederlande
- Geht es auch anders? Ideen zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren (*.pdf, 0,20 MB) Prof. Bernd Dammert, Rechtsanwalt