20.06.2017

Feierliche Einweihung des neuen Hochwasserrückhaltebeckens Neuwürschnitz

Heinz Gräfe, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, zur Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens Neuwürschnitz
© Landestalsperrenverwaltung

Direkt an der Autobahn A72 zwischen Chemnitz und Zwickau konnten Autofahrer den Baufortschritt eines wichtigen Hochwasserschutzprojektes einige Zeit über verfolgen. Frisch begrünt wurde das neue Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz jetzt feierlich eingeweiht. Die rund 21,8 Millionen Euro für das Projekt wurden durch Bundesmittel finanziert, das zu einer erheblichen Verbesserung des Hochwasserschutzes im Oberlauf der Würschnitz führt.

Auf Grundlage der Hochwasserschutzkonzepte der Sächsischen Staatsregierung entstand ein weiteres Hochwasserrückhaltebecken. Das sogenannte «Grünes Becken» bei Neuwürschnitz nahe der Autobahn A72 ist nach vorangegangenen Untersuchungen die einzige wirksame und realisierbare Maßnahme vor den Toren von Chemnitz. Heinz Gräfe, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, war bei der feierlichen Einweihung der Anlage dabei: „Für die Anlieger an der Würschnitz ist dies ein freudiges Ereignis. Für sie hat sich der Hochwasserschutz zum Teil erheblich verbessert.“

Das neue Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz mit einem Gesamtstauraum von 1.029.000 Kubikmetern entstand innerhalb von nur drei Jahren und dessen Wirkung bis in die Chemnitzer Ortsteile Klaffenbach und Harthau spürbar. Bereits vor der Grundsteinlegung im Jahr 2014 gab es erhebliche Bauvorbereitungen, wie bspw. die Umverlegung einer Trinkwasserfernleitung im Jahr 2012. In den Steinschüttdamm mit innenliegender Asphaltbetondichtung wurde ein Auslaufbauwerk mit einer Stauwand integriert. Statt den Beuthenbach durch eine etwa 30 Meter lange Röhre zu führen, gestaltete die Landestalsperrenverwaltung eine Ökoschlucht mit einem nach oben offenem Durchlass. Die Ökoschlucht ermöglicht nicht nur dem Wasser und Wasserlebewesen – wie bspw. Fischen – den Durchlass. Sie ist groß genug, dass auch Landtiere wie u.a. Hirsche das Bauwerk bei natürlichen Lichtverhältnissen passieren können. Sie wurde naturnah gestaltet und erhielt mit Hilfe von  Steinriegeln einen mäandrierenden Flusslauf.

Eingestaut wird das grüne Becken nur bei Hochwasser, indem die Schütztore schließen und nur 1,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an den Unterlauf abgeben. Hochwasserspitzen können dadurch im Becken zwischengespeichert werden. Treibgut und Geschiebe werden mittels Sperren zurückgehalten, damit sie flussabwärts keine Schäden verursachen.

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